Literatur

Literaturliste zum Thema Partnerschaftsgewalt

Die Literaturliste wird in der Projketlaufzeit (04/2022 – 03/2024) kontinuierlich ergänzt und aktualisiert. Die Liste ist in folgende Themenbereiche gegliedert:

– Geschlechterverhältnisse – Gender
– Gewalt
– Häusliche Gewalt/Partnerschaftsgewalt
– Kinder und Jugendliche im Kontext von Partnerschaftsgewalt
– Frauenhäuser als Antwort auf Partnerschaftsgewalt
– Kindeswohlgefährdung – Kindesmisshandlung – Kinderschutz
– Resilienz- und Resilienzförderung im Kita- und Grundschulalter, Schule und Arbeitsleben
– Partizipation
– Ressourcenorientierung und Resilienzstärkung mit Bezug zur (Partnerschafts-)Gewalt
– Materialien für die Praxis (Spiele, Dialogwände, Übungen, Broschüren, usw.)
– Filme und Podcasts

Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben. Das Frauenhaus als entwicklungsunterstützende Sozialisationsinstanz

Prof. Dr. Angelika Henschel (2019)

Zwanzig Mädchen und Jungen, die vorübergehend
einen Frauenhausaufenthalt
erlebten, berichten über ihre häuslichen
Gewalterfahrungen und ihre Erlebnisse im
Frauenhaus. Ihre individuellen Entwicklungsverläufe
zeigen, dass das Miterleben von
häuslicher Gewalt einen Risikofaktor in der
Persönlichkeitsentwicklung darstellt. Jedoch
vermag es auch Ressourcen im Sinne von Resilienz
zu aktivieren, wenn Frauenhäuser sich
als unterstützende und entwicklungsfördernde
Sozialisationsinstanzen verstehen.

Die Pionierleistung der vorliegenden Studie gründet
sich darin, die Gewalterfahrungen dieser Kinder in einem
dezidierten Studiendesign mittels strukturierter
Interviews erfasst und systematisch ausgewertet zu
haben. Daraus ergaben sich tiefe Einsichten über das
Erleben der Kinder im Frauenhaus. Aus diesen gewonnenen
Erkenntnissen werden in einem – diese Studie
kennzeichnenden- sozialisationstheoretischen Zugang
Empfehlungen für die Arbeit im Frauenhaus abgeleitet
und politische Notwendigkeiten aufgezeigt.

PODCAST
Die 70er: Die Neue Frauenbewegung (5/12)

Ein Podcast mit Prof. Dr. Angelika Henschel von Ulrike Bosse, Ulrike und Franziska Amler

Am 6. Juni 1971 sind auf der Titelseite des “Stern” 28 Frauen abgebildet, die bekennen: “Wir haben abgetrieben!” Die Selbstbezichtigungskampagne, an der sich schließlich Hunderte beteiligen, löst eine öffentliche Debatte aus, die zur Reform des § 218 führt. Zugleich wird sie zum Katalysator für die Neue Frauenbewegung in Westdeutschland. Die Frauen kämpfen gegen klassische Geschlechterrollen und um Gleichberechtigung in Beruf und Gesellschaft. Sie sind nicht mehr bereit, Gewalt gegen Frauen hinzunehmen und gründen Frauenhäuser. Sie treffen sich, es bildet sich eine feministische Gegenkultur heraus mit Frauenbuchläden, Frauencafés, Frauenzentren und der ab 1977 von Alice Schwarzer herausgegebenen Zeitschrift “Emma”.

PODCAST
Kinderschutz in der Primarstufe – Der Wissenschaft-meets-Praxis-Podcast für die Kinderschutz-Lehre (OER)

Anke Spies und Julia Eggert-Boraczynski von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg haben in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzzentrum Oldenburg den Podcast “Kinderschutz in der Primarstufe” entwickelt. Dabei werden Grundlagenwissen über Rolle und Haltung von schulischen Akteur:innen im Kinderschutz, Formen der Kindeswohlgefährdung und Perspektiven von Kindern vermittelt. Weitere Themen sind die schulische Vorbereitung auf Elterngespräche, die Komplexität von Einzelfällen und die nötigen Kooperationsstrukturen mit sozialpädagogischen Handlungsfeldern. Dabei werden die Notwendigkeit von Fachberatung sichtbar gemacht und Eckpunkte schulischer Schutzkonzepte verdeutlicht.

Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben

Frauenhäuser als sichere Orte und
lebenswerte vorübergehende Sozialisationsinstanzen für Mädchen und Jungen

In diesem Beitrag von Prof. Dr. Angelika Henschel, der in der Fachinformation 2/22 der Frauenhauskoordinierung e.V. erschienen ist, zeigt die Autorin Prof. Dr. Angelika Henschel mögliche Folgen und Risiken auf, wenn Kinder und Jugendliche Partnerschaftsgewalt in ihren Familien erleben und dadurch selbst häusliche Gewalterfahrungen machen. Außerdem schildert die Autorin anhand der Ergebnisse ihrer Studie “Frauenhauskinder und ihr Weg ins Leben”, die 2019 im Barbara Budrich Verlag veröffentlicht wurde, dass Frauenhäuser wirksame Schutz- und Unterstützungsorte für von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche sein können und eine wichtige Sozialisationsinstanz darstellen.
Dabei sieht die Autorin eine besondere Bedeutung in der ressourcenorientierten und resilienzstärkenden Arbeit mit den Kindern: Durch Partizipationserfahrungen und Selbstwirksamkeit werden Kinder und Jugendliche in ihrer Widerstandskraft gestärkt und das Vertrauen in die eigenen Kompetenzen und sich selbst wird befördert. Dadurch erleben sich die Kinder nicht nur als Opfer der Gewalt, sondern sie erleben sich selbst als wirksame, starke und aktive Personen, die neue Möglichkeiten gewaltfreier Lösungsstrategien und gelingender Beziehungen erfahren und kennenlernen.